Mittwoch, 10. Juni 2009

Zwei Wochen auf Malle



Gerade von Müllorca zurückgekehrt, kann ich immer noch nicht glauben was ich gesehen habe.

Eine Insel, die dem Massen-Tourismus nicht mehr gewachsen ist, geht unter .. im Müll. Wo man aber auch geht und steht und fährt, erfährt man das Müllproblem hautnah. Unzählige Plastikflaschen, -tüten, Getränkedosen, Zigarettenschachteln und –kippen zieren eine atemberaubend schöne Landschaft, die komplett eingezäunt ist. Da fragt man sich doch als Tourist, ‚was soll eigentlich der Mist?` Warum muss auf die der Abgrenzung dienenden Mauer ein Zaun, der on top of this mit einem Sichtschutz versehen is`? Das kann doch wohl nur ein Versehen sein, wenn nicht eine ungeheuerliche Beschränktheit. Beschränkt fand ich auch die wilden Kippen und die Müllberge mit Bauschutt, die eine oder andere ausgediente Badewanne und das entsetzlich rote Sofa, das so gar nicht in die Mülltonne passte. Aber nun ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Deshalb muss man auch nicht darüber streiten, ob kaputte Fernseher, Waschmaschinen, Fahrräder etc. sich dem Landschaftsbild der deutschen Wälder besser anpassen.

Very unpassend empfand ich, dass ein urinierender Mann nach dem anderen die Mauer eines ,Coto Privado-Eigentümers‘ angesichts vorbeifahrender Autofahrer anpieselte. Ok, ich denke, die Notdurftverrichtenden wussten einfach nicht wohin mit ihrer Notdurft, weshalb sie notdürftig das verrichteten, was verrichtet werden musste. Und mal ehrlich – wer einmal, oder auch mehrmals die Insel durchquert hat, weiß wie nahezu unmöglich es ist, eine Toilette ausfindig zu machen bzw. sich in die Büsche zu schlagen. Offen zugegeben, einmal habe ich es auch gemacht. Ich meine mich durchgeschlagen. Was ich da zu sehen bekam schlug dem Fass den Boden aus und mir derart auf den Magen .. ok, lass ich das - bis zur nächsten Tankstelle war ich auf jeden Fall nass.

…und der abendliche Spaziergang auf der Promenade in Playa de Palma machte mir übrigens auch keinen Spaß. Die Müllbehälter brachen unter ihrer Last zusammen und am Strand brach ich fast in Tränen aus über die zahllos herumliegenden leeren Bierflaschen. Aber auch über andere Flaschen, die da glauben ständig lauthals ‚Party‘ machen zu müssen. Im Nachhinein frage ich mich, ob die Palmenblätter infolgedessen so geknickt sind, oder sich wegen der unzureichenden Pflege so hängen lassen.

Was auch immer der Grund für den minderwertigen und unwürdigen Touristik-Service sein mag, am Reisewesen kann´s bestimmt nicht liegen. Sollte ich in meiner Annahme auch noch so verkehrt liegen, für mich war´s das ‚gewesen‘. Ich werde der Insel erst dann wieder einen Besuch abstatten und mein schwer verdientes Geld da lassen, wenn das Stückchen gefrosteter Orangenkuchen nicht mehr, also wesentlich weniger als 3,50 Euro (sprich 7 DM) kostet und wenn Mallorca nicht mehr Malle, Mülle oder Müllorca heißt.

Dienstag, 9. Juni 2009

Grüße von Müllorca


Hallo liebe Leserinnen und Leser von Hildegardswelt.

Ich brauch noch ein paar Tage Sonne, Stand und Meer bevor es wieder losgeht mit Geschichten, Gedichte und mehr.

Bis bald

Eure Hildegard