Mittwoch, 26. November 2008

Mir stinkt´s


Jetzt brat mir doch einer ´nen Apfel


Man kann es aber auch übertreiben, mit der Beweih(nachts)räucherei. Die Industrie glaubt wohl, die schutzlosen Normalverbraucher mit Geruchs- bzw. Geschmacksverstärkern überschütten zu müssen. Alles, aber auch alles, riecht oder schmeckt nach Zimt, Tannenduft, Nelken .. nach Advent halt. Das kann doch nicht normal sein. Oder finden Sie es etwa „gesund“, dass Klopapier (Charmin-Bär) nach Tannennadeln riecht? Nebenbei bemerkt - kein Wunder, dass es am Bär, ´tschuldigung, Popo so unangenehm piekt.

Schlimm genug, dass Verräucherkegelchen und -stäbchen das ganze Haus vernebeln, jetzt verschleiert auch schon Shampoo mit „Winterduft“ die schlechte Luft.

Hallo???? Ich hab es satt, Klosteine ins Becken zu hängen, die wie Dominosteine schmecken .. riechen. Bin es leid, Seife in Lebkuchenform zu benutzen, mich mit Glühwein-Duschgel zu waschen. Ich will keine Handcreme mit Rumaroma und erst recht keine gepunschte Bodylotion, die mich wie ein Christstollen aussehen lässt. Meine Haut ist übersät von Rosinen ..Himmel.. von Pusteln und von dem aufdringlichen Vanille-Duft ist mir schlecht.

Mir reicht´s - ich hab die Nase gestrichen voll!!



Dienstag, 18. November 2008

Alexander Schneckerich

Es war einmal ein kleiner Schneckerich. Recht glitschig erblickte der winzige Schneckenjunge das Licht des Lebens und kaum, dass ihm eines der kleinen Hörner stand, was ihm wirklich gut stand, verließ er aalglatt, ohne ein Wort des Abschieds, das elterliche Schneckenhaus.

Von da gings, oh Graus, den am Boden kriechenden Mädels an die Subtanz. In seiner schmierigen Art, die ihm mit in die Wiege gelegt wurde, schleimte Alexander sich an jede Schnecke heran, die ihm über den Weg lahmte.

Jedes Mal, bevor der ausbaldooferte Schneckerich sich über eine Schneckendame hermachte, zum Koitieren, beschnupperte er sie auf eine schamlose Art, welche der Weichtierart absolut nicht entspricht.

Einer rassigen Schlammschnecke, der die Unart des schmierigen Schneckenmannes zu Fühler gekommen war, wollte die Beleidigung an ihre Artgenossinnen nicht länger hinnehmen. Über ihre Freundin, einer Posthornschnecke, ließ sie im gesamten Schneckenreich verkünden, dass dem widerlichen, ekligen und schleimigen Alexander Schneckerich das Aus angesagt ist. „Ins Exil mit Alex“, schnalzte eine kleine frischge..schneckte Weinbergschnecke. Auch die anderen Jungfern von Nah und Fern, noch unter Schock, waren ad hoc, also absolut dafür, dass man dem Alex sein Schniedel abschniedeln muss. Besonders die süße Achatschnecke offenbarte sich erhitzt, über das Horn, welches Alex ihr als Blasinstrument verkaufen wollte. „Dieser Schuft“, lamentierte das niedliche Tierchen, „in den höchsten Tönen habe ich geblasen und alles was dabei herausgekommen ist, war Mist.“

Alexander, dem die Verächtlichkeiten der Schneckendamen, insbesondere aus dem Munde der Schnirkel- und der großen Heideschnecken, äußerst stark unter die Hornhaut gingen, suchte aus eigenem Antrieb das Weite. Wenn auch schleppend, machte er sich auf den Weg, zu seiner Mama nach Hause…

…und die wartete schon darauf, ihren Alexander endlich unter die Schnecken-Haube zu bringen, mit einer schnuckeligen Schlundsackschnecke.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann hält das Schlundsackschneckchen immer noch den Schlund…, oops, … das, was ihr Name verspricht;-))



Mittwoch, 12. November 2008

Zu Risiken und Nebenwirkungen...


...lese bloß nicht den Beipackzettel

Der Beipackzettel ist für meine Begriffe die reinste Verschwendung. Kaum hat man einen Tabletten-Streifen der Schachtel entnommen, bekommt man diesen nicht wieder hinein, ohne an allen Ecken und Kanten anzuecken.

Der unerhörten Verzettelung sollte endlich der Garaus gemacht werden, indem man den unverständlichen Wisch einfach weglässt. Ausgenommen die Einnahmevorschrift. Wichtig wie sie ist, findet die Anweisung sicherlich ausreichend Platz auf der Schachtel. Aber nein – unauffällig (unauffälliger geht’s gar nicht) ist sie untergebracht, auf einem Beipackpapier, welches die Kunst der japanischen Falttechnik offenbar in den Schatten stellen soll.

Also ich fände es wirklich toll, wenn das „Origame“ (paradoxe Spiel mit dem Beipackzettel) endlich der Vergangenheit angehören würde und ganz nebenbei tonnenweise Papier und Geld einspart wird.

Nicht nur, dass man sich auf die Einnahmevorschrift beschränken könnte, wenn man wollte, kann man sich die angsteinflößende Aufklärung über Nebenwirkungen sparen. Kein Mensch, schon gar nicht ein halbwegs gesunder, möchte auf Risiken aufmerksam gemacht werden, wo allein beim Lesen Lähmungserscheinungen auftreten - auch vor Furcht über das, was da noch kommen mag.

Außerdem sei angezeigt, liebe Beipackzettelbeipacker, dass der Heilerfolg durch die Unheil-Anzeige garantiert ausbleibt. Wer mag schon Medizin einnehmen bzw. annehmen von einem Mediziner, zu dem das Vertrauen wegen eines „Zettels“ total zerrüttet ist, den „Ihr Euch“ knicken könnt.