Scharfes Luder
Meine Herr´n - was hat sich der Mann, Oswald Kolle, damals, in den Sechzigern bemüht, die Menschen über die Neunundsechziger und andere Stellungen aufzuklären.
Über das, was auch schon früher alle gemacht haben, aber niemand darüber geredet (auch nicht hinter vorgehaltener Hand), hat er sich die Finger wund geschrieben, den Mund fusselig geredet, in Vorträgen den Taktstock bis zum Bersten geführt und in seinen Aufklärungs-Filmen als Produzent bestimmt die eine oder andere Regisseurin verführt.
Nun ist der einstige „Aufklärer“ achtzig Jahre alt geworden - und ein bisschen greise. Vielleicht auch ein wenig impotent, aber das sollte ja wohl normal sein in dem Alter.
Nun – die Jahre sind vergangen und noch immer haben seine Aufklärungsfilme einen gewissen Anreiz. Wenn auch diese nur ein Blendwerk oder ein Zerrbild von dem abgeben was heute im Fernsehen abgeht, man findet sich in der Tat in dem einen oder anderen Film wieder. Erst neulich auf Pro 7 fand ich in einem Oswald-Bildstreifen den Ehemann zuwider, der seine junge Ehefrau mit einer anderen Frau betrog. Nur weil das scharfe Luder zu mehr bereit war als seine eigene Frau, wurde sie, die Ehefrau, von dem untreuen Mann hintergangen. Wer den Film gesehen hat, weiß was der Schürzenjäger seiner braven und sauberen Hausfrau abverlangte. Wonach dem Fiesling gelüstete, vermag ich mit Worten hier nicht wiederzugeben. Es sei denn, Sie können es verkraften, werter Leser. Ok, Sie können. Nun gut – unter uns gesagt … tuschel, flüster, wisper … der Ehemann forderte die überforderte Frau wahrhaftig auf, es mit dem .. mit dem .. na mit dem Mund zu machen. Dem ungeachtet, dass sie sich schon schwer genug tat das Würmchen mit der Hand bzw. mit den Fingern zu erfassen, sollte sie auch noch danach schnappen. Wie ein Vogel gewissermaßen. Der Wüstling hat sie doch nicht alle, dachte ich bei mir, als er von ihr in einer Erwartungsstellung vom Allerfrivolsten verlangte, dass sie ihn, den winzigen Wurm, zu einer Schlange heranwich.. ops, heranwachsen lassen sollte.
Aber so sind die Männer. Kriegen den Hals einfach nicht voll, obgleich sie voll daneben .. neben ihr liegen und keinen mehr hoch kriegen. Sex und Alkohol, ein Thema welches der Sexpapst geschickt zu umgehen wusste. Logisch, schließlich ging es ihm um die sexuelle Liebeskraft und nicht um mangelnden Liebessaft. Und es ging ihm um Rollentausch. Er hatte buchstäblich einen Faible dafür, die ganz Welt auf den Kopf zu stellen. Und die Frau. Seit der Zeit liegen die Frauen auch gerne mal oben, ungelogen.
Unvorstellbar aber wahr – Oswald Kolle stiftete in den Sechzigern mit seiner Aufklärungs-Exkursion jede Menge Aufruhr, sorgte gleichzeitig auch für frischen Wind in den Betten. Überall quietschten die Bettgestelle, Männer kamen zu spät zur Arbeit und Frauen nicht mehr aus der Stellung…
Wer Spaß am Sex hat , hat mehr vom Leben, so ist das eben. Und wer eingetrichtert bekommen hat, dass Mann von der Handarbeit blöd wird und Frau frigide, der weiß auch wie von „gestern“ die blöden Phrasendreschereien sind .. die auch ich mir anhören musste als Kind.