Freitag, 27. Juni 2008

Temperaturen rauf - Hüllen runter


Gerade erst so richtig schwül, fallen auch schon die Hüllen. Was da sonst Gottseidank verhüllt war, wenn auch nur spärlich, wird jetzt unverhüllt offenbart. Das ist mitunter hart…

Die Härte aber sind immer noch Socken in Sandalen (SOS)!!! Meine Herrn! Warum ziehen sie denn nicht lange Hosen an, wenn sie schon nicht die Tennissocken ausziehen wollen? Ob zerschlissen oder nicht (die Socken), das sieht ja so was von besch..eiden aus. Schlimmer kann´s wirklich kaum kommen …

… ausgenommen „Neckholder“* ohne Büstenhalter. Das sieht auch nicht gerade appetitlich aus. Vor allem wenn die süße Maus über eine Basket-Ball-Körbchengröße verfügt – wofür sie ja nichts kann. Trotzdem – man kann die Bälle aufrecht halten. Wofür gibt es Bälle- sorry, Büstenhalter für jedes Alter? Zumindest sollte man ab einem bestimmten, Alter natürlich, sich das Ding umtun, bzw. den anderen das nicht antun und so tun, als wäre man bzw. Frau noch zwanzig.

Dem Jahrgang völlig bezugslos ziehen sich, finde ich, immer mehr Menschen vollkommen zwanglos an. Doch, doch, lieber Leser, da ist was dran.

Erst vorgestern widerfuhr mir folgendes erschütterndes Erlebnis im Hause Agentur für Arbeit in Bochum.
Du lieber Himmel, wie durchfuhr es mich, als ich aus unsicherer Entfernung stampfende Geräusche und Kettengerassel wahrnehmen musste. An alles hätte ich gedacht, aber doch nicht, dass diese unheimliche Geräuschkulisse von einem menschlichen Wesen ausging. Mein Blick hing starr an einer sich selbst an Ketten gelegten weiblichen oder männlichen Person, die hohl- wie glatzköpfig durch den dunklen Flur der Anstalt bzw. Agentur stampfte. Mir wurde regelrecht heiß, als die Gestalt nahte .. und … und .. uaaaah… dann aber großen und schweren Schrittes an mir vorbeimarschierte. Der oder die will arbeiten, ging es mir durch den Kopf. Aber doch nicht bei den Temperaturen…

Oder können Sie sich, lieber Leser vorstellen, dass ein Mensch oder Grufti, oder was auch immer, bei 25 ° im Schatten im langem schwarzen Mantel, dicken schwarzen Knobelbechern und an Ketten gelegt arbeiten kann? Ich kann mir das auf jeden Fall nicht vorstellen. Mir sind ja schon meine Sandaletten, die ich selbstverständlich barfuß und mit rotlackierten Fußnägeln trage und das hauchzarte Spaghettiträgerkleidchen zu viel. Zum Glück kann man als Frau die Haare hochstecken … während die armen Männer unter ihrem „Schwanz“ (Pferdeschwanz) tun vor Hitze fast verrecken. Hihihi, reimt sich sogar…


Aber Jungs, lasst mal stecken. Zieht ruhig die kurzen Hosen an, da ist wenigstens noch was dran. Wenn auch nur krumme, behaarte Beine mit Tennissockenfüßen in Schlappen drin - aber die kann man ja zur Not abhacken. Nicht die Schlappen, die Füße. War nur Spaß :-) - ich wollte sagen, dass der „bizarre“ Anblick auf jeden Fall besser ist, als dieser „abweichende“ Gruftimist.



*you know "Neckholder"??

Dienstag, 24. Juni 2008

Medusi, die Feuerqualle von Malle

Vor gar nicht langer Zeit lebte auf Malle eine feurige Feuerqualle. Als die Verheißungsvollste unter ihren Artgenossinnen, war sich die schöne Medusa ihrer Wirkung bewusst .. insbesondere auf das andere oder besser gesagt, anders geartete Geschlecht ..

.. denn immer dann, wenn sie sich an ein menschliches bzw. männliches Wesen herantraute, blieb die Berührung nicht ohne Reaktion. Sobald sie es auch nur annähernd streifte, das männliche Geschlecht, quoll dies qualvoll, so hatte es jedenfalls den Anschein, an. Der Anblick imponierte natürlich nicht nur der kleinen giftigen Qualle, sondern auch ihrer Freundin Shakira, nebenbei bemerkt eine bildhübsche Spiegeleierqualle: „Hach“, meinte sie, „da gerät man ja völlig aus dem Dotter“, so was Straffes hat die Unterwasserwelt noch nicht geseh´n“.

„Ich glaub, ich muss gäh´n“, entgegnete Medusi, „ausgerechnet meine ungefährliche Busi-Freundin muss so was sittenloses von sich geben, die mit ihrem bisschen Nesselgift nicht mal in der Lage ist, auch nur einen Mehlwurm anschwellen zu lassen.“

Das hörte Marta, eine aus- bzw. eingewanderte Ohrenqualle: „Medusi, du hast sie wohl nicht alle. Hast du denn vergessen, dass du über Jahre in der Nordsee warst ´ne halbe Portion blaue Nesselqualle?! Und nun machst du hier auf Malle ein auf Großmaul-Qualle“.

Medusi, mehr hochgemut als selbstbewusst, überhörte die Mahnrede der eigentlich stets objektiven Ohrenqualle, fasste sich an die aus der Form geratenen Tentakeln und entschied spontan, sich von einer alten vorbeischwimmenden Bekannten, einer gelben Haarqualle, auftakeln bzw. eine neue Frisur machen zu lassen. „Cecilie, schön, dich nach Jahren hier in den milden Mittelmeergewässern anzutreffen. Wabbelig schaust du aus, das steht dir absolut gut. Wirklich. Hättest du Lust, mir die Tentakeln zu machen, so wie damals vor Wilhelmshaven, als wir uns zur Beach-Party, droben am Südstrand, weißt du noch, herausputzten? Ich brauche unbedingt eine neue Dauerwelle.“

Cecilie, ausgebildete „Cut´terin“ und Meisterin ihres Fachs, zeigte sich, wenn auch mittlerweile stark in die Jahre gekommen, willig und genau wie in jungen Jahren, jedem vorbeischippernden Kutter gefährlich anziehend. Mit ihrer anmutigen gelben Haarquallenpracht wusste sie wie man es macht bei den Krabben-Fischern Beachtung zu finden und bei den Tiefseetauchern Bewunderung hervorzurufen. Wenn auch der Zahn der Zeit und der des Haifischs seine Spuren hinterlassen hatte, Cecilie verfügte trotz einiger Narben immer noch über eine gehörige Portion Anziehungskraft und über erstaunliche Fähigkeiten. Obwohl sie schon vor Jahren ihren Beruf niedergelegt hatte, gewissermaßen begraben zusammen mit den Erinnerungen an ihre große Liebe, ihrem Konrad, der einfühlsamsten Kompassqualle aller Zeiten, ähm Meere, verstand sie ihr Handwerk immer noch zu meistern. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sie Medusis schwammige Tentakeln in eine voluminöse Lockenmähne, was zur Folge hatte, dass die feurige Feuerqualle Medusi vor Begeisterung außer sich geriet.

„Cecilie, so toll wie wir beide in unserem Alter noch ausschauen, sollten wir doch nochmal ein Auge riskieren und Ausschau halten nach einem Gefährten!“

Meer oder weniger angetan von der vielversprechenden Idee ratschten die Quallen-Ladys noch bis zum Morgengrauen über Binnenland, Leute und natürlich über das männliche Geschlecht und deren Merkmale. Zu erkennen an den vier kreisförmigen rosa- oder lilafarbenen Abzeichen in der Mitte, fanden die Damen, dass die Erkennungszeichen bzw. Geschlechtsmerkmale zwar recht beachtlich ausschauen, aber für sie doch nicht mehr so von Bedeutung sind bzw. waren. „Oder hast du etwa noch den Wunsch nach einem Kind?“, horchte Medusi ihre Freundin aus.

„Ich und ein Kind? Niemals! Ich hasse quengelnde Quallen-Kinder. Das sind doch eh alles nur Monsterquallen und so betragen sie sich auch. Ach, im Übrigen - erinnerst du dich noch an Aurelia, die schwätzige Ohrenqualle, die am Timmerdorfer Strand immer so tat, als wäre sie die Giftigste von allen?“ „Ja, ich erinnere mich. Die war noch mit einem Chinesen liiert, oder?“ „Genau. Der arme Kerl landete leider zu Quallensalat verarbeitet in Shanghai auf den Teller eines genusssüchtigen Touristen. Von da an war es aus und vorbei mit der Liebe. Alles was der armen Aurelia blieb war das gemeinsam produzierte Quallen-Kind“.

„Hm, weißt du was aus dem Kind geworden ist?“, wollte Medusi wissen. „So viel ich weiß, ist die einzige Tochter einem schlimmen Schicksal erlegen. Sie wurde von einer Schildkröte gefressen, in der Karibik, hieß es, wo sie eigentlich ein neues Zuhause finden wollte. Traurig nicht wahr?“, erwiderte Cäcilie und gab ihrer alten Freundin zu verstehen, dass sie doch heilfroh über das ein einigermaßen zufriedenes Leben war, welches Neptun ihr geschenkt hatte. „Wenn da nur nicht mein Konrad auf so tragische Weise umgekommen wäre, wäre ich mit Sicherheit die glücklichste Qualle der sieben Meere, aller Ozeane und sämtlicher Flußläufe gewesen. Aber es sollte für mich halt kein Leben an Konrads Seite geben und so muss ich eben in Abgeschiedenheit alleine leben“, gurgelte Cäcilie ein wenig theatralisch in eine heranrollende Welle. „So ein Unsinn“, gab Medusa zum Besten, „wir sind hier an der Küste von Mallorca und nicht in der Nordsee. Alles klar…!“ „Und, was macht das für einen Unterschied?“, wollte Cecilie wissen. „Ja, beim barmherzigen Wassergott“, zeterte Medusi, „am Ballermann 6 ist der Teufel los. Da tanzen die Blumenkohlquallen und die Lungenquallen auf den Wellen, wie einst dein Konrad auf dem Kielwasser. Oh entschuldige, liebe Cäcilie, das wollte ich jetzt wirklich nicht….“. „Schon gut, Medusi, du hast ja recht“, wandte Cäcilie ein und war fortan damit einverstanden, an Palmas Küste mal wieder so richtig die Sauqualle rauszulassen.

Hübsch zurechtgemacht taten die beiden Quallen was sie im Grunde schon immer tun wollten und tollten sich im Strand von Playa de Palma bis die Tentakeln qualmten.

Cäcilie ließ sich sogar mit einer recht jugendlich wirkenden Lungenqualle auf ein Techtelmechtel ein und auch Medusi fühlte sich überaus wohl in ihrem Element. Kein Wunder, immerhin war sie von Quallen aller Altersgruppen nur so umzingelt. Juan, die wohl aufdringlichste Blumenkohlqualle in Balearischen Gefilden und als feuriger Casanova im Mittelmeerraum bekannt, bat sogar um Medusis Hand ..ähm.. Tentakel.


Und wie im richtigen Leben will natürlich auch im Wasserleben keiner alleine sein und so willigten die beiden Bräute ein. Na ja - und wenn sie nicht gestorben sind, dann fließen sich immer noch ineinander .. über und sind überglücklich.

Freitag, 6. Juni 2008

U r la u b





Liebe Leserinnen und Leser, Hildegard macht mal Urlaub.

Freuen Sie sich mit ihr über Sonne, Strand und Meer...


Bald ist sie ja wieder da und wird Sie in gewohnter Weise mit lustigen Geschichten unterhalten.