Dienstag, 29. Dezember 2009




Sind sie ein Silvester-Typ?

Sicherlich fragt sich jetzt der eine oder andere Leser ...‚ was ist denn eigentlich ein Silvester-Typ?‘
Nun, ich denke wir unterscheiden zwischen dem klassischen Silvester-Typ und dem modernen. Während der klassische eine pupnormale, um nicht zu sagen schale Silvester-Party vorzieht, mit Enten-Wein bzw. Kalter Ente, Kartoffelsalat und Knacker, um Mitternacht vielleicht ein-zwei Kracher, erlebt der moderne lieber vollen Partyspaß mit Seifenschaum und Nebelschleier, jede Menge China-Böller und weiß der Geier.

Also ich für meine Person halte mich für ..ich möchte mal sagen.. silvestertauglich. Nachdem ich mir mein knielanges oder –kurzes, seitlich Geschlitztes übergezogen und in meinem Schlafzimmer eine filmreife Modenschau abgezogen habe, und ganz nebenbei sogar ein dickes Kompliment an Land gezogen, kann es von mir aus losgehen.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich an dieser Stelle die eine oder andere Partymaus selbst hinterfragt ‚..was nutzt mir schon eine hübsche Rüstung bzw. Korsage, wenn mein Partner einfach nicht kommen will in Rage?‘

Oh je, was für ein Eheleben. Ehe-Männer soll es tatsächlich geben, die finden einfach keinen Spaß am Nacht-Leben. Nicht einmal in der Silvesternacht, wenn sie mehr als die Bluse offen macht. Oha, kann ich dazu nur sagen, zum Glück bin ich davon verschont geblieben. Und ehrlich gesagt, mit so viel Unlust am Leben könnte ich auch gar nicht leben. Eine Frau möchte doch im siebten Himmel schweben und mindestens einmal am Tag den Höhepunkt erleben. Ich bin der Meinung, nach dem Knalleffekt sollte sie, die Gebeutelte, auf jeden Fall streben und sich wenigstens in der Silvesternacht ausleben. Soll sie sich mit einem (einer reicht) „geilen“ Typen austoben und zum Jahreswechsel mit ihm verloben. Frühestens am Neujahrsmorgen kann man dann ja wieder für Klarheit sorgen. Vorausgesetzt man ist wieder nüchtern und keinerlei schüchtern.

So, liebe Leserinnen und Leser, liebe Silvester-Typen und –Untypen, liebe Knaller und Nichtknaller. Letztendlich, quasi zum Jahresende, habe ich, wie Sie sicherlich bemerkt haben, meine dichterische Kolumne mit Worten beendet, die Bände sprechen.
Kurz machen möchte ich deshalb meinen Abschied für dieses Jahr und Ihnen für das Neue Jahr 2010 alles erdenklich Gute, Gesundheit und Zufriedenheit wünschen.

Man liest sich...

Freitag, 11. Dezember 2009

Advent, Advent..

Liebe Leserinnen und Leser

Sicherlich glänzt ein wunderschöner Adventskranz in Ihrem Wohnzimmer, in der Küche oder an Ihrem Lieblingsplatz. Was ja auch ganz normal ist, so kurz vor Weihnachten. Willkommen im Christmas-Club, kann ich dazu nur sagen, bei mir glänzt auch einer .. aber mindestens, wenn nicht noch einer.
Das heißt, eigentümlicher geht’s wirklich nimmer, denn bei mir daheim brennt überall ein Licht. Oder zwei, oder drei, oder vier .. dann steht das Christkind vor der Tür;-)

Wie jedes Jahr hat mich auch in diesem Jahr die Vorfreude auf Heiligabend gepackt. Ich liebe Weihnachten und den dazugehörigen Weihnachtskram, sprich Dekoration, weshalb ich alles, ne-ne nicht rausschmeiße, um-dekoriere. Alles, was auch nicht im Entferntesten nach Weihnacht aussieht, wird ratz-fatz umgestylt. Ist das nicht toll? Nun gut, Geschmackssache. Auf jeden Fall kommt man bei mir auch auf der Toilette unweigerlich in Stimmung, ob man will oder nicht. Das heißt aber nicht, dass ich die vielen ein-gesammelten Muscheln, den beleuchteten Leuchtturm, die Segelschiffchen und die Seesterne und die –pferdchen gegen Engelchen ausgetauscht habe. Lediglich das langweilige Klopapier habe ich ausgewechselt. Blatt für Blatt besticht (mich auf jeden Fall) der Anblick einer Rolle Weihnachts-Klo-Papier mit Tannenzweigen und -duft .. was aber nicht ausdrückt, dass es auch am Popo sticht .. oder riecht;-)

Bestechend schön finde ich natürlich auch meine übrige Dekoration. Auf der Fensterbank zum Beispiel. Ein kleines Dorf täuscht Frieden vor, zumindest häuslichen und die kleine Laterne mit dem erhängten, hihi, aufgehängten Glitzerschneemann einen Hauch von Romantik. Wenn auch mein Ehemann sich regelrecht übertölpelt fühlt von der ganzen vorweihnachtlichen Ausdrucksform, wie er sich ausdrückt, ich finde, dass ich mich noch viel zu dürftig ausgedrückt habe. Offenbar hat er vergessen, dass er im vergangenen Jahr über ganze Engelheere (-haare auch;-) gestolpert bzw. ausgerutscht und vom Weihrauchgeruch ständig ins Taumeln geraten ist. '

Ich hingegen, sowie der Rest der Familie, geraten da dann doch lieber ins Schwärmen. Zum einen über meine Kreativität und zum anderen über meinen außergewöhnlichen Ideenreichtum, der nicht selten über das Vorstellbare hinausgeht. Nun gut, ich mag mir ehrlich gesagt momentan auch nicht vorstellen wie meine derzeit schmucke Wohnlandschaft aussieht, wenn kein Weihnachtsschmuck mehr überall herumsteht .. aber bis dahin Gottlob noch einige Zeit vergeht.

Apropos vergangen. Ist es nicht unglaublich, wie schnell das Jahr dahingegangen ist? Nicht mehr lange, dann schreiben wir das Jahr 2010 und ich? Ich schreib weiter lustige Geschichten. Bis dahin...


Freitag, 27. November 2009

Der Schnarchhahn


Man sollte ihm den Hahn abdrehen. Spaß beiseite..

.. Schnarchen scheint zu einem regelrechten Volksleiden ausgeartet zu sein. Mittlerweile leidet jede zweite Frau auf der Matratze, bzw. unter dem Geratze ihres Mannes. Besonders in der Nacht, wenn er betrunken, ops, schlaftrunken in dem gerodeten Wald auf Jagd geht, den er über Stunden hat abgesägt.

Eine Freundin erzählte mir, dass sie ihren Mann während er schlief beobachtet hat. Zugegeben finde ich das auch nicht so toll, aber wahrscheinlich wusste sie bei dem Krach nicht was sie anderes machen soll. An seiner Mimik will sie tatsächlich erkannt haben, dass er ein zartes Reh vor der Flinte hatte. Neugierig wollte ich natürlich wissen, ob sie steif, Verzeihung, ob er es erlegte, was sie aber verneinte. Statt das Wesen zu erschießen, damit endlich Ruhe im Schlafzimmer einkehrt, tat er die Treiberei genießen. ‚Garantiert hat er sich verschossen, sonst hätte er sie längst erschossen‘, meinte Simone, die mittlerweile vor dem Abgrund ihrer Ehe steht.
Arme Simone. Jetzt zählt sie sich zu den 340.000 Ehepaaren, die sich in den letzten 10 Jahren wegen Schnarcherei haben scheiden lassen.

Zum Glück bin ich verschont geblieben. Nicht vom Schnarchen .. von den nächtlichen Trieben;-) Aber mal ehrlich, liebe Schlafmützen, von mir aus auch Weidmänner, Jäger oder was auch immer - was treibt einen Mann zu derart Getöse an? Wegen einem unschuldigen Reh wie ein Elch ´rumzuröhren, so laut, dass es die Nachbarn hören, ist doch wohl mehr als peinlich. Und gefährlich! Schnarchen ist sogar gefährlicher als bisher angenommen, weil nämlich die Gefahr für eine Herzmuskelerkrankung besteht.

Aber vermutlich, ach was, höchstwahrscheinlich ist ihm das einerlei .. weil .. sein Herz ist ja eh entzwei;-)


Samstag, 31. Oktober 2009

Die Glatze

Was ist eigentlich dran an ihr? Ich sehe da nichts. Nicht ein Haar. Ok, sonst wäre es ja auch keine Glatze.

Wer sein Haupt unbedingt rasieren möchte, der soll es tun. Aber was steckt dahinter? Es muss doch einen Grund geben, wenn Mann sich von seinen Haaren trennt. Nur um trendy auszuschau`n greift er doch nicht zum Rasiermesser, oder? Keine Ahnung was in den Kahl-Köpfen vorgeht, aber nicht jedem steht so ein glatt rasierter Kopf und das steht für mich fest wie das Amen in Kirche.

Erst neulich stand einer vor meiner Haustür. Beim Anblick der glänzenden Kopfhaut bin ich regelrecht erschauert. Uuuaaah, was für eine fette Krampfader, ging mir durch den Kopf, und dass ich bis dato nicht wusste, dass man auch im Kopf Krampfadern haben kann. Desweiteren dachte ich, oh Gott, der arme Mann.
Ansonsten sah der Mann, der sich als Außendienstmitarbeiter einer Versicherung (nicht irgendeiner sondern meiner) vorstellte, recht passabel aus. Eigentlich hätte er sich den Auftritt sparen können, ich bin ausreichend versichert und das reicht mir, ich meine, es reicht mir eh mit der Versicherung. Dies aber nur so am Rande. Also - der Mann trug einen dunklen Anzug, helles Oberhemd, keine Krawatte, dafür aber ein Goldkettchen. Ein goldenes ums Handgelenk, ein hundertprotzentig vergoldetes um den Hals. Sah also recht solide aus. Nicht etwa, dass ich die Vollglatze unseriös fand, ich fand sie halt nur etwas durchsichtig, weshalb auch meine Phantasie ein wenig mit mir durchging. Immerhin soll es vorkommen, dass Adern platzen. Au Backe, dachte ich, die Platzwunde möchte ich nicht seh´n, die sich blau-rot über den glänzenden Glatzkopf erstreckt. Wenn ich mich recht erinnere, hat Gorbatschow, der Erfinder der umgebauten Troika, auch so ein Problem bzw. Flecken oben am Kopf. Aber will ich mich hier nicht über Personen auslassen, die einen Geburtsfehler aufweisen oder mit angeborenen Leberschäden bzw. –flecken behaftet sind. Außerdem muss nicht jeder, der Wodka trinkt, mit Lebersprenkeln übersät sein.
Ach Serge, ähm, Herrje, jetzt bin ich wieder völlig abgedriftet. Quasi in einem Satz von Höckchen, dem Versicherungsvertreter der auch so heißt, auf Stöckchen bzw. Michail, der nicht Serge sondern Sergejewitsch heißt.

So – jetzt aber wacker zurück zur Glatze. Diese leuchtende Kugel im weißen Kragen fand ich alles andere als anziehend. Himmelherrgott, der gutgebaute Mann sah ja so was von nackig aus .. auch ohne ihn mit den Augen ausgezogen zu haben. Am liebsten hätte ich ihm mein Stroh-Hütchen aufgesetzt, so wahr ich hier sitze. Aber als dann zwei rehbraune Augen, leicht grün durchzogen, wie Blinklichter, nein, wie Leuchtkugeln auf mich zielten, vergaß ich alles um mich herum. Halt. Nicht alles, ich meinte doch nur die Glatze um dieses nette Gesicht herum. Wie dem auch sei, auf einmal war sie verschwunden. Futsch und weg. Vor meiner Tür standen nur noch er und ich und dieses makellose Angesicht. Und strahlend weiße Zähne, die standen wie eine Eins. Locker in seiner Haltung öffnete der Schönling dezent sein Jackett und mir fiel auf, dass es doch sehr schwül geworden war .. im Hauseingang. Und was sage ich, werter Leser, was mir da entgegensprang, habe ich der Form noch nie gesehen. An Formschönheit überbot, jawohl Sie lesen richtig, eine Gürtelschnalle bei weitem all das, was ich bis dato erfasste bzw. wahrzunehmen vermochte.

Seit dieser Begegnung, und das kann Mann mir glauben, habe ich an Durchblick, wenn nicht sogar an Einsicht gewonnen. Das heißt, sobald mir ein Glatzkopf den Weg kreuzt, betrachte ich diesen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Nämlich mit einem Blick von oben herab, im positiven und mit nichts anderem im Sinne, direkt auf seine Schnalle;-)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Osterhasen 2010

Der September hielt seinen Einzug mit Sturmangriffen. Die Sonne ließ sich von einem Tag zum anderen kaum noch blicken und wenn, dann nur um die vor ihrer Nase herumtanzenden Wolken zu sticheln. Herbststimmung machte sich überall breit – in den Gärten, in der freien Natur und natürlich in den Geschäften.
In den Schaufenstern kokettierte schon seit Wochen die Herbst- mit der Wintermode um die Wette und der Rundständer mit den dicken Rollkragenpullovern drehte sich vor Vorfreude auf den bevorstehenden Winter im Kreise.
„Der Sommer ist gelaufen“, neckte ein etwas kecker Kashmir-Schal das anschmiegsame Seidentuch und umschlang es der Länge nach. Das dünne Tuch war viel zu verweichlicht um sich gegen den breiten Schal zur Wehr zu setzen, und ließ die Knebelung genüsslich über sich ergehen.
Überhaupt herrschte in sämtlichen Abteilungen des großen Kaufhauses so was wie Aufbruchstimmung. Es hatte den Eindruck, als wollte nichts und niemand mehr was mit dem Sommer zu tun haben, obwohl er sich eigentlich noch gar nicht verabschiedet hatte. Auf jeden Fall nicht so richtig. Immerhin stand der Altweibersommer noch bevor und die Baldachinspinnen in den Startlöchern.
Während sich in der Bettenabteilung dicke Federbetten aufplusterten, machten sich in der Handtaschenabteilung die Stoff-Täschchen auf dem Sondertisch breit. Vollendet in Form und Farbe sollten sie noch eine Chance bekommen, an die eine oder andere Frau zu kommen. Die meisten hatten sogar Glück und wurden kurzerhand mitgenommen.
Der Abteilungsleiter in der Badesachenabteilung zeigte sich rigoros. Quasi von seiner geschäftstüchtigsten Seite. Alles was Spaghettiträger oder dünne Trägerchen hatte, kam nicht auf den Sonderangebotstisch sondern aufs Lager. „Der nächste Sommer kommt bestimmt und hier wird nix verschenkt“, bestimmte er. In Null-Komma-Nix waren Bikinis, mit und ohne Strings, Badeanzüge, hauchdünne Nachthemden und Baby Doll´s weg vom Fenster bzw. Ständer und alles leergeräumt. Verträumt hingen die ersten schicken Pyjamas an den Stangen, gefolgt von warmen, angerauten Schlafanzügen. Ein Pareo hatte sich offensichtlich verirrt und anscheinend auch nicht kapiert, dass Schluss mit Durchsichtig war. So hing es fürwahr an einem warmen Frotteebademantel, im wahrsten Sinne des Wortes fest und konnte sich einfach nicht losreißen. Kein Wunder, die Verkäuferin hatte es an das Preisschild des Bademantels getackert. „Kann ja mal vorkommen“, grinste der flauschige Bademantel und fühlte sich doch sehr geschmeichelt.
Weniger geschmeichelt fühlten sich die Pfirsiche in der Lebensmittelabteilung. Man kann behaupten, dass sie regelrecht sauer waren. Einigen war sogar schlecht. Der Anblick der Lebkuchenherzen und Honigkuchen schlug ihnen dermaßen auf den Magen bzw. Kern, dass sie buchstäblich welk wurden. Von innen heraus natürlich. „Jedes Jahr dasselbe“, meckerte eine recht fleischige Nektarine. „Das gleiche. Jedes Jahr das gleiche“, verbesserte der griechische Pfirsich in der Kiste neben ihr. Dick wie er war, versuchte er sich ein wenig Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Der vorgeformte Plastikeinsatz in der Sperrholz-Kiste war viel zu knapp bemessen. „Alles Berechnung“, wog er ab, „das machen die nur, damit ich dicker ausseh´ als ich bin und die Leute nicht an mir vorbeigeh´n. Schaut nur her, wie wohlgeformt ich ohne diesen doofen Push-up-Plastikeinsatz bin“. Der von der Sonne verwöhnte Pfirsich tat sich richtig schwer aus der Beengung herauszukommen, in die man ihn seiner Meinung nach hineingezwängt hatte und ergab sich seinem Schicksal. „Lass sie doch geh´n“, erwiderten die süßen Pink Lady´s, die wie immer alles missverstanden. „Die werden sich noch wundern, wenn sie am Weihnachtsgebäck vorbeikommen“. Der Ständer mit den Lebkuchen-Backwaren drohte fast zusammenzubrechen, so voll wie er da direkt neben den frischen Früchten stand. „Wir sind euch nicht auf die Pelle gerückt“, verteidigten sich die Honigprinten und versuchten unter Verlegenheit rüberzubringen, dass sie sich selbst auch fehl am Platze fühlten. „Ihr seid nicht nur fehl am Platze“, zeterten die Nektarinen und die anderen Pfirsiche, „ihr gehört hier überhaupt nicht hin“.„Noch nicht“, versuchte ein kleiner zerfledderte Krauskopfsalat die angespannte Lage herunterzufahren, „die haben ‚noch‘ nichts hier zu suchen. Ihre Zeit kommt noch“. Der Meinung schlossen sich auch alle anderen Obst- und Gemüsesorten an, obgleich sie sich auch nicht immer saisongerecht verhielten.
Alles andere als zurückhaltend ging es im Lager des Kaufhauses zu. Eine ganze Wagenladung Schokoladen-Nikoläuse wartete darauf, im Verkaufsraum untergebracht zu werden. „Mein Gott“, meinte ein leicht Verbeulter, „jetzt stehen wir hier schon seit zwei Wochen in dieser Schwüle rum, aber keiner macht hier nur den kleinen Finger krumm“. Sein Nachbar dies hörte und auch gleich darauf reagierte. „Die stellen uns da schneller rein als uns lieb ist. Du hast wohl vergessen, dass erst September ist.“
„Himmel, das kann doch nicht wahr sein“, entgegnete der angeschlagene Santa Claus, „was sind denn das für Weihnachtsmänner, die uns im September als Weihnachtsvorboten verkaufen wollen? Das muss doch verboten werden“. Schnell breitete sich Wortgeplänkel im Karton aus. Natürlich fühlten sich auch alle anderen Schoko-Nikoläuse angesprochen und ausgesprochen weich. Im Karton war es nicht nur viel zu eng, die unerträgliche Wärme machte den Schokoladenfiguren richtig zu schaffen. „Die schaffen uns noch“, meinte ein Dahinschmelzender, der nur noch durch seine Hülle gehalten wurde. „Und die armen Kinder, die schaffen sie auch mit ihrem idiotischen Verhalten“, warfen alle anderen ein und befanden, dass die Menschen einfach nur fürchterlich sind in ihrem Konsumdenken. „Seht nur wie ich aussehe“, rief einer von ganz unten, „ich sehe genau so aus wie ihr, obwohl sie mich aus Osterhasen-Resten erschaffen haben“. „Das wirst du auch bald wieder sein..“, gab aus dem Karton nebenan ein eingeschweißter Stutenkerl zum Besten, „..ein doofer Osterhase. Nämlich spätesten dann…“. Abrupt wurde er unterbrochen. „Sei still“, ging das angeschlagene Schneemann-Teelicht vom letzten Jahr dazwischen, „lass die armen Nikoläuse in Ruh´, schließlich können die nichts dazu“. Von da an war im Lager Ruh´. Nicht ganz. „Bringt den großen Karton mit den Nikoläusen ins Kühlhaus“, donnerte eine tiefe Stimme durch den Lagerraum, dass es nur so hallte. „Und dass mir keiner auf die Idee kommt, die Weihnachtsmänner anzurühren“, dröhnte ein Echo noch hinterher.
Fleißige Lager-Helfer machten sich sofort an die Arbeit und verstauten die Riesenkiste an den Ort der Kühle. Gute Ohren hätten das leise Seufzen der Nikoläuse vernehmen können, das da im Tumult völlig unterging.
Die lautstarke Anweisung, die Nikoläuse freundlicherweise erst eine Woche vorm Nikolaustag im Verkaufsraum aufzubauen, drang durch Mark und Bein und bis zum letzten Mitarbeiter durch. Dem Personal erschien die seltsame Anordnung „von Oben“ nicht nur äußerst suspekt, auch die Stimme war absolut fremd. Nichts desto trotz - man folgte ihr mit Respekt. Um sicher zu machen, dass der Karton auch wirklich unberührt bleibt, stand er wenig später mit augenauffälliger Beschriftung „Osterhasen 2010“ im hinteren Teil des Kühlraumes und die Nikoläuse ganz unten auf der Waren- bzw. Warteliste.
Dass die Angestellten des Kaufhauses doch sehr perplex waren, als sich tags drauf die „Geschäftsleitung“ verärgert nach dem Verbleib der Schokoladen-Nikoläuse erkundigte, davon kann man ausgehen.









Mittwoch, 26. August 2009

Prost Neujahr

Prosit Neujahr!

Wenn ich mir vorstelle, dass in vier Monaten Weihnachten schon wieder so gut wie gelaufen ist und das Jahr dahingegangen, dann könnte man das Grausen kriegen, oder?
Aber – 2010 wird das Jahr der Freudenfeuer, und nicht der gelegten Waldbrände. Überdies haben wir noch einen Grund zur Freude. 2010 ist nämlich das Jahr des Tigers. Nun gut - wer mit chinesischen Horoskopen, und Horrorskopen überhaupt, also ganz und gar nichts anzufangen weiß, der weiß vielleicht auch nicht, dass im kommenden Jahr Präsidentschaftswahlen in Polen stattfinden, Pieronje.

Sicherlich fragt sich jetzt der eine oder andere Leser, was wir eigentlich mit Polen zu tun haben. Nix, die Polen wollen ja auch nix mit uns zu tun haben, weil wir immer so komische Witze über sie machen und über die geklauten Autos lachen. Apropolen - da fällt mir gerade einer ein: Woran erkennt man, dass noch nie ein Pole in den Himmel gekommen ist? Der großen Wagen ist noch da –haahaahaahaa. Lustig gell? Moment, hab da noch einen: Morgens halb zehn in Polen. Wo ist mein Knoppers? Ok, lass ich das. Mal überlegen, was wartet da noch im neuen Jahr auf uns… ah ja, Asienspiele in Guangzhou, China. Ehrlich gesagt, da freue ich mich schon drauf. So ein scharfer Asia-Sex-Trip kann ganz anregend sein und bestimmt auch lehrreich. Also ich hab da mal so der Erprobung halber einen Trip gemacht, durchs Internet, und bin auf Stellungen gestoßen .. autsch, dann lieber doch nicht. Dann beobachte ich doch lieber im Juli die totale Sonnenfinsternis, die leider nur im südlichen Amerika sichtbar ist – so´n Mist.

Du lieber Himmel, wenn alles so unerreichbar ist im neuen Jahr, ja was mach´ ich bloß da? Im Juli den Vorbeiflug der Sonde Rosetta am Asteroiden Lutetia beobachten oder aus Liebe zur Tracht dem ökumenischen Kirchentag in München nachtrachten?

Ach Shiet, ich bleib hier im Revier und trink´n Bier. Prost!

Dienstag, 11. August 2009

Grillen ist Männersache

Es gibt Männer, die glauben nicht nur alles besser machen zu können, sondern auch viel besser grillen zu können.
Also mir kann das nur recht sein, wenn der Mann, egal welcher, die Grillzange schwingt und die durchgefallen Spieße aus der Holzkohle nimmt. Außerdem gönne ich mir gerne mal ein wenig Ruh und schau genauso gerne meinem Mann beim Grillen zu, so wie er mir liebend gerne beim Staubsaugen zuschaut, anstatt das dämliche Ding selbst mal in die Hand zu nehmen. Manno, saugen ist doch nicht allein Frauensache.

Grillen dagegen absolute Männersache, finde ich. Ich liebe es, wenn Männer grillen.
Niemand ist so willig und aufmerksam wie ein brutzelnder Mann. Und wie besorgt er ist. Ständig fragt er nach, ob das Nacken-Kotelett auch schön durch und nicht zu angebrannt ist. Alle paar Minuten erkundigt er sich, ob es mundet und ob ein Stückchen knuspriges Brot vielleicht den Geschmack abrundet. Herrlich. Ich genieße wie er girrend hofiert und mit lodernden Bauchfleischscheiben kokettiert. Und wenn er dann auch noch zum Dessert verführt .. dann ist der Grillabend ganz verfi.. ähm perfekt.

Katzengeschichte

Wer Freude mit seiner Katze hat, hat auch die Sorgen

Ich liebe Katzen über alles und habe deshalb auch selbst eine. Und wie ist das mit Ihnen, werte Leserin, werter Leser? Sind Sie auch Katzenmutter oder –vater? Dann wissen Sie ja, wie anschmiegsam so ein Katzen-Tier ist und pusselig.
Meine Katze und ich pusseln (nicht verwechseln mit puzzeln) viel miteinander und so sehe ich dann auch meistens aus, verfusselt und voller Haare. Aber was will man machen. Katzen haaren nun mal und hinterlassen ihre Haareüberall. Hätte ich Fische, würden Schuppen herumfliegen. Dann schon lieber Katzenhaare statt Hundehaare, auch wenn meine Katze sie ab zu als Knäuel erbricht. Aber wer tut das nicht. Ich meine brechen. Hundehalter soll es geben, die müssen den ganzen Tag neben Hundekot Hundeerbrochens wegfegen. Armes Tier. Und da wir schon mal beim Fressen sind, liebe Katzennärrin, lieber Katzennarr, erlaube ich mir frank und frei heraus zu fragen, was Sie denn Ihrem fleischfressenden Liebling ins Näpfchen geben?

Also meine Katze bekommt nur allerbestes Fressi, über das sie sich hermacht wie ein Raubtier.
Eigentlich macht sie sich nur über die Soße her, und das wie blöde. Und wissen Sie was? Ich weiß mir keinen Rat mehr. Ständig läuft sie mir hinterher und jammert jämmerlich. Das Dumme daran, ich versteh das Katzentier nicht. So nicht, und auch so nicht. Wenn sie nur Klartext mauzen würde, wie zum Beispiel „Hey, Frauchen, hol mal die Sprühsahne aus dem Kühlschrank“, oder „Was ist das hier für ein Sch…ssladen, krieg ich überhaupt keinen Kochschinken mehr?“ Du liebe Güte, um´s Herz ist mir schon ganz schwer. Ich könnte verzweifeln, weil sie, meine Kitty, nicht fressen will. Zumindest nicht das, was ich ihr liebevoll vorsetze.

Zum besseren Verständigkeit hier mal eine kleine Anekdote für Sie, liebe Katzenfreunde. Gestern, ich traute meinen Augen kaum… Noch nie habe ich gesehen, wie sich ein Tier dermaßen ekeln bzw. angeekelt fühlen kann .. von Katzenleckerli. Die kleine, in Herzchenform gebrachte Vitamin-Tablette muss bei Kitty einen regelrechten Brechreiz ausgelöst haben. Kaum hatte sie das Leckerchen im Mäulchen, fing sie auch schon an zu spucken. Die Betonung sei hier auf spucken gelegt. Mehrmals hintereinander spuckte sich das Tier aus, wobei die winzigkleine Zunge immer wieder hervorschnellte. Darauf folgend ein leiser Aufschrei und weg war sie. Wie von einer Wespe gestochen rannte Kitty-Cat nach draußen, über die Mauer ins Nachbars Garten, wo sie sich den ganzen Tag aufhielt, um nicht zu sagen versteckt - also versteckt hielt.

Was ich davon halten soll .. nun ja, kann man sich denken - nur leider nicht, wie ich es mit dem Futter halten soll. Vielleicht haben Sie ja einen nützlichen wie anwendbaren Katzen-Ernährungs-Tipp, liebe Leserin, lieber Leser, das wäre echt toll .. wenn ich dem Katzen-Jammer endlich ein Ende setzen könnte.

Gute Zeiten - Schlechte Zeiten (GZSZ)

Ihre Hildegard, Bochum, 08.08.2009
Homepage: HildegardsWelt.de

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Donnerstag, 30. Juli 2009

Senioren-TÜV

Senioren-TÜV
ab 80 (nicht kmh :-)

Immer öfter fallen ältere Menschen durch riskantes und abenteuerliches Fahrverhalten auf. Dabei kommt es nicht selten zu Unfällen mit tödlichem Ausgang

© ro18ger / PIXELIO
Verkehrt kann es von daher nicht sein, finde ich, wenn sich ältere Menschen einem „Test“ unterziehen, der nicht nur zum eigenen Schutze dient, sondern auch der allgemeinen Sicherheit von Vorteil ist. Leider ist solch ein Test in Deutschland politisch nicht gewollt, was meines Erachtens leichtfertig und unverantwortlich ist. Fahrlässig finde ich deshalb die Aussage des noch jungfräulichen Verkehrsministers, mit Fahreignungs- und Reaktionstests Senioren diskriminieren zu wollen. So ein Blödsinn, Herr Lienenkämper. Was er in der „Aktuellen Stunde“ von sich gegeben hat, nämlich dass der Test gegenüber älteren „anständigen“ Fahrern unfair wäre, ist kühn und weltfremd.

Natürlich gibt es unter den Senioren so´ne und so´ne. So´ne, die ein Muster von Fahrzeughalter abgeben und streng nach den Verkehrsvorschriften ihr neues Gefährt bei 40 Kmh auf der Landstraße vor-führ´n während andere mit über hundert (Sachen) durchs Dorf brettern und ihren Posten verlier´n - und so´ne, die ihre eigenen Vorschriften haben und stur danach fahr´n. Mal als Geisterfahrer auf der Autobahn, ein anderes Mal als Sonntagsfahrer in falsche Richtung durch die Einbahnstraße. Na logisch ticken beim Ein- und Ausparken auf dem Frauenparklatz auch jüngere Autofahrerinnen anstoßende Fahrzeuge an. Folgerichtig ist aber auch, dass die anliegenden „Falschparker“ meist selbst Schuld am Dilemma sind.

Um aber nochmal auf die geschätzten Senioren zurückzukommen… Es kann nicht sein, dass der nigelnagelneue Vorführ-Wagen, mit über 100 PS unter der Haube, keinen Blinker hat (weder links noch rechts) und keine Spiegel, liebe Autoindustrie. So viele mangelhafte Neuwagen auf den Straßen wie derzeit, in der Abwrackzeit, das gab´s noch nie.

Sonntag, 26. Juli 2009

Das Windrad



Das Windrad, das hier einsam steht
so mitten drin im Ackerfeld
ist mickrig und beklagenswert
es fehlt komplett das Räderwerk.

Am Werk war hier ein Amateur
der nichts versteht von Windräd-er
drum fließt kein Strom im Überfluss
der Windradbauer hat ´nen Schuss.

Dienstag, 21. Juli 2009

Thunder-Clouds


Thunderclouds

Drunter und drüber geht es mit dem Wetter und mit jedem Jahr wirken die Wolken bedrohlicher und unheimlicher. Unheilgeschwängert ziehen sie über Landstriche, Dörfer und Städte, um in Sekundenschnelle ihr fruchtbares Wasser abzulassen.
Aber was sich da ergiebig über Wälder und Felder ergießt und des Bauers Fass füllt, bringt leider auch das Regenfass hinterm Siedlungs-Haus zum Überlaufen .. und lässt den Keller zum x-ten Mal volllaufen. Fürwahr ist das furchtbar. Aber was will man dagegen unternehmen? Nun gut – man könnte das Regenfass in die Tonne kloppen und die Kellerwohnung unterkellern… Nur ob´s was bringt sei dahingestellt, wenn Petrus, zum Donnerwetter, eh macht was ihm gefällt und die Unwetter-Ampel ständig auf „grün“ stellt.

Freitag, 3. Juli 2009


Was ist dran am Mann?
Mein Gott nein - das darf ja wohl nicht wahr sein.

Und darauf bildet Mann sich was ein?
Bin ich froh, Halleluja, eine Frau zu sein. Mal ganz frei heraus gesagt, werter Leser. Also dieser Phallus, so aus meinem Blickwinkel betrachtet, sieht alles andere als lustig aus. Zudem wirkt das Geschlechtsorgan so was von lustlos auf mich, dass ich mich ernsthaft hinterfrage, ob das an mir liegt .. dass der Mann, an dem das Organ so unlustig hängt dran, kein hoch ..ähm.. keine Errektion kriegt.

Nun gut. Der Penis fürwahr, ist nicht nur für Geschlechtsverkehr da.
Auch zum Urinlassen muss der Halter ihn anfassen. Für den versteinerten da, auf der Abbildung, reichen doch zwei Finger, oder? Und wenn sie dann nass sind, hält er sie sicher in den Wind. Auf diese Weise hat Mann schon früher bestimmt die Windrichtung bestimmt bzw. aus welcher Richtung der Wind kommt. Mehr als bei anderen Körperbereichen, kommt es besonders im Geschlechtsbereich auf Hygiene an. Nur ein einziges Mal verschlammt ..verschlampt bzw. versaubeutelt den Beutel gründlich zu waschen, werden Pilzkeime mit Juckreiz einhergehend schon bald überraschen. Na ja, ob nun mit Pilzkultur oder ohne.

Der sogenannte Phallus ist in nahezu jeder Kultur das stärkste Glied oder besser gesagt, das stärkste Zeichen für Männlichkeit .. aber leider nicht allzeit bereit. Also Mädels, Ihr wisst bescheid...

Donnerstag, 2. Juli 2009

Gurken & Möhren aus dem Verkehr

Genormte Gurken & Möhren aus dem Verkehr gezogen

Sie können sich schon mal drauf einstellen, werte Leserinnen und Verbraucherinnen, in Kürze kommen keine kerzengeraden Gurken und Möhrchen mehr in .. ähm auf den Tisch. Die Zeit der vorgeformten bzw. genormten Salat-Gurken und Möhren ist vorbei.
Ab dem 1. Juli 2009 gibt es nur noch knotige Karotten und krumme Gurken – und zwar deshalb, sagt die Lebensmittelexpertin von der Verbraucherzentrale, weil die Käuferinnen von der geraden Gurke nicht viel gehabt hätten.

Was auch immer die Dame damit andeuten will, ich kann mich ihrer persönlichen Beurteilung nicht anschießen. Ich hatte immer viel davon. Besondern nach dem Reiben. Aber wem sag ich das. Haus-Frauen wissen das, dass durch das Reiben Gurkensalat entsteht en mass`. Zudem macht es echt Spaß, das Ergebnis zu seh´n, wenn nach dem Reiben keine Scheiben entsteh´n. Eine Scheibe vom Stangen-Spargel kann sich demnächst die wässerige Tomate abschneiden. Der fibröse Spargel hat sich nämlich durchgesetzt und darf, genau wie der faserige Porree, seine natürliche Form beibehalten. Auch die Pflaume kann sich jetzt endlich frei entfalten. So wie der liebe Gott sie geschaffen hat wird sie auf dem Markt präsentiert und wetten dass sich kein Marktschreier dafür interessiert? Sorry, ich meinte kein Praller, ähm, Prahler .. dafür geniert?

Dass Paprika genormt bleiben soll, finde ich persönlich toll. Immerhin kommt da pfundweise Gehacktes hinein, ist da weniger drin, isst das kein Mensch. Tja, so ist das mit dem Fraße. Der Mensch ist verwöhnt und frißt ´ne Masse, oder besser ausgedrückt en masse, wobei die Lebensmittelhersteller den vorgeschriebenen Sonderwünschen entsprechen, weil die wiederum der Norm entsprechen.

Ob allerdings den, von der Feldarbeit krummen Bauern, die andere Form und die Form der Vereinfachung entgegenkommt .. na, ich weiß nicht. Ein System das funktioniert hat, angeblich für Klarheit bei Obst und Gemüse gesorgt hat, aha alles klar Herr Bauer, soll untergepflügt werden und durch den Wegfall der Vermarktungs-Norm die Lebensmittel möglicherweise sogar günstiger!?

...was auch passiert, wir werden ja seh´n was wird und ob der Gurkensalat aus krummen Gurken genauso lecker ist wie der von geraden, die von Natur aus so unfassbar aufrecht sind geraten, wie die Hersteller, die ihr Geheim-Rezept nicht verraten.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Zwei Wochen auf Malle



Gerade von Müllorca zurückgekehrt, kann ich immer noch nicht glauben was ich gesehen habe.

Eine Insel, die dem Massen-Tourismus nicht mehr gewachsen ist, geht unter .. im Müll. Wo man aber auch geht und steht und fährt, erfährt man das Müllproblem hautnah. Unzählige Plastikflaschen, -tüten, Getränkedosen, Zigarettenschachteln und –kippen zieren eine atemberaubend schöne Landschaft, die komplett eingezäunt ist. Da fragt man sich doch als Tourist, ‚was soll eigentlich der Mist?` Warum muss auf die der Abgrenzung dienenden Mauer ein Zaun, der on top of this mit einem Sichtschutz versehen is`? Das kann doch wohl nur ein Versehen sein, wenn nicht eine ungeheuerliche Beschränktheit. Beschränkt fand ich auch die wilden Kippen und die Müllberge mit Bauschutt, die eine oder andere ausgediente Badewanne und das entsetzlich rote Sofa, das so gar nicht in die Mülltonne passte. Aber nun ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Deshalb muss man auch nicht darüber streiten, ob kaputte Fernseher, Waschmaschinen, Fahrräder etc. sich dem Landschaftsbild der deutschen Wälder besser anpassen.

Very unpassend empfand ich, dass ein urinierender Mann nach dem anderen die Mauer eines ,Coto Privado-Eigentümers‘ angesichts vorbeifahrender Autofahrer anpieselte. Ok, ich denke, die Notdurftverrichtenden wussten einfach nicht wohin mit ihrer Notdurft, weshalb sie notdürftig das verrichteten, was verrichtet werden musste. Und mal ehrlich – wer einmal, oder auch mehrmals die Insel durchquert hat, weiß wie nahezu unmöglich es ist, eine Toilette ausfindig zu machen bzw. sich in die Büsche zu schlagen. Offen zugegeben, einmal habe ich es auch gemacht. Ich meine mich durchgeschlagen. Was ich da zu sehen bekam schlug dem Fass den Boden aus und mir derart auf den Magen .. ok, lass ich das - bis zur nächsten Tankstelle war ich auf jeden Fall nass.

…und der abendliche Spaziergang auf der Promenade in Playa de Palma machte mir übrigens auch keinen Spaß. Die Müllbehälter brachen unter ihrer Last zusammen und am Strand brach ich fast in Tränen aus über die zahllos herumliegenden leeren Bierflaschen. Aber auch über andere Flaschen, die da glauben ständig lauthals ‚Party‘ machen zu müssen. Im Nachhinein frage ich mich, ob die Palmenblätter infolgedessen so geknickt sind, oder sich wegen der unzureichenden Pflege so hängen lassen.

Was auch immer der Grund für den minderwertigen und unwürdigen Touristik-Service sein mag, am Reisewesen kann´s bestimmt nicht liegen. Sollte ich in meiner Annahme auch noch so verkehrt liegen, für mich war´s das ‚gewesen‘. Ich werde der Insel erst dann wieder einen Besuch abstatten und mein schwer verdientes Geld da lassen, wenn das Stückchen gefrosteter Orangenkuchen nicht mehr, also wesentlich weniger als 3,50 Euro (sprich 7 DM) kostet und wenn Mallorca nicht mehr Malle, Mülle oder Müllorca heißt.

Dienstag, 9. Juni 2009

Grüße von Müllorca


Hallo liebe Leserinnen und Leser von Hildegardswelt.

Ich brauch noch ein paar Tage Sonne, Stand und Meer bevor es wieder losgeht mit Geschichten, Gedichte und mehr.

Bis bald

Eure Hildegard

Samstag, 24. Januar 2009

Wasserspiegelung


Der Baum, der sich hier spiegelt wieder

zeigt knöchern seine kahlen Glieder

Es wird vergeh´n noch eine Zeit

bis er zum Aufblüh´n ist bereit

Mittwoch, 14. Januar 2009

Der Mohn ist aufgegangen


Der Mohn ist aufgegangen

Die Vögelchen laut sangen

von roten Feldern wunderbar.


Der Mohn steht zart in Röte

Die Hirtin leis spielt Flöte

man sieht sie nicht wie sonderbar.


Harmohnisch sind die Äcker

Kein Mensch geht auf den Wecker

niemand rotiert wie unfassbar.


Doch einen Mohnat später

der Wind alles verweht er

und alles sieht verrottet aus.

Samstag, 3. Januar 2009

Ein scharfes Gefährt




Wenn das nicht ein heißes Modell ist, dann definitiv ein scharfes. Auf den ersten Blick könnte man tatsächlich annehmen, die „Peugeoten“ haben dem Schaf die straffe Linienführung abgeschaut. Unverkennbar, dass das Tier Pate stand .. oder lag, nicht wahr?

Dem tierlieben Erfinder dieser formschönen Karosserie lag bestimmt am Herzen, besonders viele Herzen zu erobern.

Das ist ihm doch gelungen, oder? Ein gelungenes Foto (von mir) fürwahr!